Welche Beschwerden treten bei einem Tennis- bzw. Golfarm auf?
Bei einem Tennis- oder Golfarm liegt eine Knochenhautentzündung an der Außen- bzw. Innenseite des Ellenbogengelenkes vor. Ursache ist in der Regel eine akute oder chronische Überlastung des Armes. Typische Krankheitszeichen bestehen in einer starken Druckschmerzhaftigkeit an der Außen- oder Innenseite des Ellenbogengelenkes mit in den Unterarm ausstrahlenden Schmerzen. Insbesondere beim Tennisarm ist in die Streckung der Finger gegen Widerstand stark schmerzhaft, außerdem das kräftige Zugreifen. Viele Patienten klagen auch bei leichtem Zufassen über starke, vom Ellenbogen in den Unterarm ausstrahlende Schmerzen, beispielsweise bereits beim Anheben einer Kaffeetasse.
Wie wird der Tennis- bzw. Golfarm behandelt?
Zunächst sollte eine konservative, also nicht operative Behandlung erfolgen. Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Aussichten, dass ein operativer Eingriff vermieden werden kann. Die konservative Behandlung besteht in der Regel aus einer lokalen Cortisoninjektion, die etwa zwei- bis dreimal wiederholt werden kann. Zusätzlich sollte der Ellenbogen und das Handgelenk für etwa 14 Tage ruhiggestellt werden. Entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac können ebenfalls helfen. Auch eine orthopädische Behandlung mit Ultraschall-Anwendungen oder eine Stoßwellentherapie käme zur Vermeidung einer Operation in Frage.
Bei anhaltenden Beschwerden lässt sich durch eine operative Behandlung in der Regel eine dauerhafte Beschwerdefreiheit auch unter Belastung erreichen.
Was wird bei der Operation gemacht?
Bei der Operation wird in einer Arm-Betäubung der Muskelansatz von dem schmerzenden Knochen abgelöst, zusätzlich erfolgt eine sogenannte Denervierung des äußeren oder inneren Oberarmknorrens. Dabei werden die in den Knochen einstrahlenden, schmerzleitenden Nervenfasern unterbrochen. Mit dieser Kombination aus Ablösung des Muskelansatzes und Unterbrechung der Schmerznerven hat man an der Außenseite, bei dem so genannten Tennisarm eine Erfolgsquote von etwa 80 bis 90 Prozent, an der Innenseite des Ellenbogengelenkes, beim Golfarm, kann in 70 bis 80 Prozent mit einer völligen Beschwerdefreiheit gerechnet werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Nach dem Eingriff erfolgt eine Ruhigstellung des Ellenbogen- und des Handgelenkes für etwa 10 bis 14 Tage durch eine Oberarmgipsschiene. Die Finger können allerdings ohne Belastung beim Anziehen oder Essen eingesetzt werden
Die Fäden werden etwa nach 10 bis 12 Tagen entfernt. Nach Abnahme der Gipsschiene sind zunächst aktive Bewegungen des Ellenbogengelenkes vorgesehen. Die meisten Patienten erreichen nach etwa einer Woche wieder ein vollständiges Bewegungsausmaß des operierten Ellenbogengelenkes.
Sollte es nach dieser Zeit noch nicht möglich sein, den Ellenbogen vollständig zu strecken, erfolgt die Verordnung einer krankengymnastischen Übungsbehandlung.
Die Narbe selbst ist nach der Operation noch für eine gewisse Zeit empfindlich; man merkt aber sehr schnell, dass sich hierbei um einen anderen Schmerz als vor der Operation handelt. Die Narbenbeschwerden bilden sich in der Regel im Laufe von sechs bis acht Wochen weitgehend zurück. Einige Patienten geben noch bis zu 2 Monaten nach dem Eingriff einen muskelkaterartigen Schmerz im Unterarm an.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit liegt - in Abhängigkeit von der beruflichen Tätigkeit - bei etwa drei bis sechs Wochen.