Mit welchen postoperativen Risiken muss man bei handchirurgischen Operationen rechnen?

Vor jeder Operation wird über Risiken des Eingriffs aufgeklärt. Es gibt allgemeine Operationsrisiken, die bei jeder operativen Behandlung auftreten können. Hierzu gehören insbesondere Anschwellungen und Blutergüsse im Wundbereich. Diese können allerdings oft schon allein durch ein konsequentes Hochhalten der Hand nach der Operation vermieden werden.

Die Gefahr von Gefäß- oder Nervenverletzungen ist insbesondere bei sogenannten Rezidiv-Operationen (Zweit-Eingriffen) erhöht. Bei diesen Eingriffen erfolgt die Operation nicht im Gesunden, sondern in einem Narbengewebe, in dem die anatomischen Strukturen oft nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zustand vorgefunden werden.

In nur sehr seltenen Fällen kann es, besonders nach größeren Eingriffen an der Hand, in extrem seltenen Fällen auch nach kleineren Eingriffen, zu einer sogenannten Dystrophie (Blutumlaufstörungen, Sudeck Erkrankung, regionales Schmerzsyndrom) kommen. Diese Blutumlaufstörungen können zu lang andauernden, teilweise schmerzhaften Anschwellungen der Hand und Bewegungseinschränkungen führen.

 

Bei rechtzeitiger Behandlung können die Folgen dieser Erkrankung allerdings oft auf ein Minimum reduziert werden. Hierzu ist es wichtig, dass nach ausgedehnteren Operationen an der Hand der postoperative Verlauf vom Operateur selbst überwacht wird. So können frühzeitig Anzeichen einer beginnenden Sudeck-Erkrankung erkannt und behandelt werden. Die Behandlung dieser Erkrankung besteht aus der Verordnung abschwellender und schmerzstillender Medikamente, außerdem wird auf ein konsequentes Hochhalten der erkrankten Hand hingewiesen. Bei schwerwiegenden Verläufen ist unter Umständen sogar eine stationäre Behandlung in einer Handchirurgischen Abteilung erforderlich.